Die Selbst- und Fremdwahrnehmung der Franziskaner
Mendikantische Vorstellungen zwischen Ordensideal und Realität
Christine Grieb
Die ersten Franziskaner wollten Anfang des 13. Jahrhunderts manches anders und vieles besser machen als die bisherigen Orden: Am Evangelium allein wollte man die Lebensweise der Mönche ausrichten. Das Ideal war die vollkommene Armut des Ordens und seiner Mitglieder sowie ein der aktiven Seelsorge gewidmetes Leben in unsteter Wanderschaft, anstatt – wie bisher – stiller Kontemplation hinter schützenden Klostermauern. Diese Ideale machten die Ordensgründung zu einem vollen Erfolg und auch in Regensburg gab es bald einen blühenden Franziskanerkonvent mit so berühmten Mitgliedern wie Berthold von Regensburg und David von Augsburg. Doch schon bald zeigte sich, dass das hehre Ideal nur schwer zu verwirklichen war. Die Arbeit beschäftigt sich mit dem Selbstbild der Regensburger Franziskaner des 13. Jahrhunderts. Zudem wird untersucht, wie verschiedene Gruppen die Franziskaner wahrnahmen und welche Kritik sie an dem jungen Orden übten.