Die verlorene Spur
Adela Picón
Mit 60 Jahren kehrt Adela Picón erstmals in die Stadt zurück, welche sie als
Zweijährige mit ihrer Familie verlassen hat: Melilla, eine europäische Exklave
im Norden Afrikas. Unterwegs mit verblichenen Fotografien aus dem familiären Album, begegnet sie einer eingezäunten und militarisierten spanischen
Stadt, in welcher Jugendstilbauten und Leckerbissen der mediterranen Küche mit der institutionalisierten Brutalität der Südgrenze Europas koexistieren: Hohe Stacheldrahtzäune, überfüllte Unterkünfte für junge und erwachsene Migrantinnen und Migranten, gegen hundert Kinder, die auf der
Strasse, unter Brücken, in Löchern und Containern leben; viel Gewalt und
wenig Empathie. „Die verlorene Spur – La huella perdida“ ist das persönliche Fotoalbum einer Spurensuche, ergänzt mit kurzen Texten zu den Stationen der Reise, welche die Autorin auch nach Nador, Rabat, Tangier und
der zweiten spanischen Exklave Ceuta führte.