Durch Schatten gehen
Roman nach einer wahren Begebenheit
Birgit Treckeler
Seit vielen Jahren verfolgt die Autorin aus fachlichem Interesse die Diskussion zum Thema „Burnout Depression“. Die öffentliche Auseinandersetzung mit dieser Erkrankung wurde im vergangenen Jahrezehnt oft oberflächlich geführt, das Krankheitsbild wenig differenziert besprochen. Dies ging oft auf Kosten von Begriffsgenauigkeiten und der sachgerechten Erfassung der Erkrankung. Der immer noch anhaftende Beigeschmack nach dem Motto: „Naja, jeder fühlt sich mal überlastet oder erschöpft-aber muss man das gleich an die große Glocke hängen und sich so gehen lassen?“ hält sich hartnäckig.
Mit diesem Missverständnis aufzuräumen, ist das Anliegen des Buches.
Der wahre Bericht einer vom Burnout Betroffenen wurde hier zum Anlass genommen um sich mit der Krankheit auf differenzierte Weise auseinanderzusetzen und die zutiefst traurigen und verzweifelten, nicht immer für Außenstehende nachvollziehbaren Emotionen zu beschreiben.
So wird die Romanfigur Britt über den Zeitraum eines Jahres, von dem Dezembertag an, als ihr Mann ihr eröffnet sich von ihr zu trennen bis zum Dezember des Folgejahres begleitet. Die Autorin schildert, wie Britt ihre stationären Klinikaufenthalte erlebt, wie ihre Umwelt auf die Erkrankung reagiert, wie Britt oft einfach nur noch resignieren kann. Die Kälte und das Unverständnis des Ehemanns finden genauso ihren Platz wie die Hilfsbereitschaft eines alten Schulfreundes, der sich mehr als nur Freundschaft von Britt wünscht. Eine frühere Liebe zu einem Egomanen aktualisiert sich noch einmal, um dann eine Verarbeitung und einen endgültign Abschluss zu finden.
Eingestreut werden immer wieder Reminiszenzen und Rückblenden in ihre Ehezeit und so muss Britt nach und nach erkennen, dass sie viele Signale der nahenden Trennung übersehen hatte. Bevor Britt das Ende ihrer Ehe versöhnlich verstehen und akzeptieren kann, geht sie durch tiefe emotionale Abgründe.