„ein frölich gemüt zu machen in schweren zeiten…“
Der Schwankroman in Mittelalter und Früher Neuzeit
Johannes Melters
Schwankromane wie etwa der „Pfaffe Amîs“, der „Kalenberger“ oder „Neithart Fuchs“ standen lange Zeit im Schatten des bekannteren Eulenspiegel-Romans. Dabei prägten die übrigen Romane deutlich die Erscheinungsform auch dieses Werks der Weltliteratur und somit auch die faszinierende, zum Teil widersprüchlich wirkende Zeichnung seines Helden.
Der Band zeigt, wie im 15. und 16. Jahrhundert, ausgehend von älteren Stoffen, mit den neuen Mitteln der typographischen Revolution eine literarische Gattung ins Leben gerufen wurde, die sich als Unterhaltungsliteratur an ein breiteres anonymes Publikum richtete. Die Untersuchung ermöglicht Einblicke sowohl in die Mentalitätsgeschichte einer Zeit, deren Ängste und Wünsche sich paradigmatisch in der Symbolfigur des Narren spiegeln, als auch in erste unternehmerische Strategien, Bücher am Markt zu etablieren, indem sie sich an anderen erfolgreichen Titeln orientieren.