Ein Unternehmen und „seine“ Stadt
Der Bochumer Verein und Bochum vor dem Ersten Weltkrieg
Marco Rudzinski
Die Ansiedlung und Entwicklung von Großunternehmen prägen Erscheinungsbild und Strukturen ihrer unmittelbaren Umgebung. Die im 19. Jahrhundert im Ruhrgebiet entstehenden schwerindustriellen Unternehmen wie der Bochumer Verein wirkten auf ihr Umfeld sogar geradezu überformend. Sie ließen Städte und Gemeinden anwachsen und erst zu Industriestandorten werden. Die Bedeutung der großen schwerindustriellen Unternehmen für das Werden der Montanregion und das explosionsartige Wachstum von Städten in der Industrialisierungsphase sind zwar gut bekannt. Indes sind die Beziehungen zwischen den Unternehmen und den von ihnen dominierten Gemeinwesen noch kaum
untersucht. Das Buch analysiert anhand der Kategorien Raum, Politik und Gesellschaft das Verhältnis des Bochumer Vereins zu der sich zur Großstadt entfaltenden Industriestadt Bochum. Es leistet damit sowohl einen wichtigen Beitrag zu einem vernachlässigten Feld der Unternehmensgeschichte als auch zur regionalen Urbanisierungsgeschichte.