Entwicklung und Erprobung eines Konzepts zur Förderung ethischer Kompetenz
Wie kann die Auseinandersetzung über "richtig" und "falsch" in Lehrveranstaltungen an Wirtschaftsuniversitäten verankert werden?
Dietrich Wagner
Ethische Kompetenz erlaubt es einem Individuum einerseits, implizite Wertvorstellungen in Argumenten, Theorien und sozialen Situationen aufzudecken und zu beschreiben. Andererseits können ethisch kompetente Personen die identifizierten Wertvorstellungen auf ihre moralische Gültigkeit überprüfen. Im Rahmen dieser Dissertation wird untersucht, ob und wie ethische Kompetenz bei Studierenden an Wirtschaftsuniversitäten gefördert werden kann. Die Studierenden sollen befähigt werden, die normativen Grundlagen des wirtschaftlichen Handelns zu identifizieren und ethisch zu reflektieren. Dafür wird zunächst diskutiert, ob die Förderung ethischer Kompetenz aus einer normativen Perspektive wünschenswert und aus einer empirischen Perspektive notwendig ist. Dabei wird deutlich, dass ethische Kompetenz ein erstrebenswertes Bildungsziel ist, das an Wirtschaftsuniversitäten aktuell vernachlässigt wird. Hier knüpft diese Arbeit an und entwickelt mithilfe des Forschungsansatzes der Gestaltungsforschung ein Lehr-Lern-Konzept zur Förderung dieser Kompetenz. Dafür werden die einzelnen Facetten ethischer Kompetenz dargestellt, bereits existierende pädagogische Konzepte zur Förderung diskutiert und der Forschungs- und Entwicklungskontext beschrieben. Das so entwickelte Lehr-Lern-Konzept zur Förderung ethischer Kompetenz wird im nächsten Schritt teilweise in einer Lehrveranstaltung erprobt und evaluiert. Das Ergebnis des Forschungsprozesses ist ein Lehr-Lern-Konzept zur Förderung ethischer Kompetenz, das theoretisch fundiert und praktisch erprobt wurde.
Dissertation der Universität St.Gallen