Feldkircher Lyrikpreis 2011
Lyrik der Gegenwart Band 14
Erika Kronabitter
Der Feldkircher Lyrikpreis kann mit Fug und Recht behaupten, das fiebrige Geraune der Tagesfeuilletons ignoriert zu haben und auf einem hohem Entscheidungsniveau zu beharren. Nach wie vor überzeugt er mit klaren Auswahlkriterien, die bereits in der Forderung von Felix Philipp Ingolds Formulierung enthalten sind: eine textorientierte Betrachtung ungeachtet von Rang und Namen.
Einerseits lässt die Anonymisierung der Einreichungen eine Orientierung an der AutorInnenbörse so gut wie nicht zu, andererseits ist durch die wechselnde Jury eine Chancengleichheit der BewerberInnen gewährleistet. Einzig die Lyrik ist Gegenstand begründeter und ernstzunehmender Kritik.
Die namhafte Jury mit Marie-Rose Cerha, Cenah Kusanit (Preisträger 20010), Manfred Chobot und Raimund Bahr hat es sich auch in diesem Jahr nicht leicht gemacht: Unter den ca 550 Einreichungen (somit ca. 3000 deutschsprachigen Gedichten) aus aller Frauen Länder hat die Jury in mehreren Durchgängen jene AutorInnen ausgewählt, welche mit ihrer Lyrik am stärksten punkten konnten. Die Gedichte von Tobias Falberg, C.H. Huber und Claudia Scherer haben den kritischen Überlegungen standgehalten.