Feldkircher Lyrikpreis 2017
Lyrik der Gegenwart Band 71
Erika Kronabitter
2003, bei der Verleihung des ersten Preises, hätte sich niemand träumen lassen, dass der Feldkircher Lyrikpreis nicht nur Lyrik ins Zentrum, sondern auch die kleine Montfortstadt Feldkirch in den Fokus der Aufmerksamkeit rücken wird: Feldkirch ist – gerade durch den Feldkircher Lyrikpreis – in Florida und Neuseeland ebenso „well known“ wie in Frankreich oder Spanien, zumindest bei Dichterinnen und Dichtern. Um die 33.000 Gedichte aus verschiedenen Teilen der Welt erreichten das Theater am Saumarkt in den vergangenen 15 Jahren aus den verschiedensten Ländern. Und darauf kommt es an: Auf die DichterInnen in den vielen Ländern, an den vielen – auch kleinen – Orten, die sich schreibend in die Welt einbringen, die schreibend das Wort erheben. An dieser Stelle sollen all jene Dichterinnen und Dichter in Erinnerung gerufen werden, die derzeit auf Grund ihrer literarischen Tätigkeit verfolgt werden oder in Gefängnissen eingesperrt sind: Sie sind es, die den Mut haben, sich gegen Ungerechtigkeit, Gewalt und Unterdrückung zu erheben – diesen vielen Ungenannten gehört bei der „grenzüberschreitenden Zuglesung“, die von Bludenz nach Lindau und wieder zurück führen wird, unsere besondere Aufmerksamkeit.