Fertigkeiten – integriert oder separiert?
Christian Fandrych, Ingo Thonhauser
Die Konzeptualisierung sprachlicher Kompetenzen im Fremdsprachenunterricht ist in Bewegung geraten. Die vier Fertigkeiten (Sprechen, Hören, Lesen, Schreiben), die lange Zeit Eckpfeiler des audio-lingualen wie des kommunikativen Paradigmas waren, werden in der letzten Zeit in neue hierarchische Ordnungen gebracht oder gar, wie im Gemeinsamen europäischen Referenzrahmen (GeR), in ein neues Modell kommunikativer Sprachfunktionen gegossen: Produktion und Rezeption als zentrale Aktivitäten, denen Interaktion und Mediation zu- oder nachgeordnet werden. Der Sammelband geht folgenden zentralen Fragestellungen nach: Wie verändern solche neueren Entwicklungen den Blick auf sprachliche Fertigkeiten und Kompetenzen? Wo ist Integration gefragt, wo neue Separation? Wie sehen didaktische Ansätze aus, die versuchen, dieser Neubewertung Rechnung zu tragen? Inwieweit tragen neuere Konzepte und Modelle von fremdsprachlichem Lernen wie der GeR solchen neuen Erkenntnissen Rechnung und setzen sie in den Niveaubeschreibungen auch konsequent um? Diese Fragen werden im vorliegenden Sammelband zum einen anhand des Bereichs Wortschatz/Grammatik diskutiert, zum anderen im Kontext von Textkompetenz und schließlich in Bezug auf Rezeption und Produktion im mündlichen Bereich.