Frankfurt am Main als preußische Garnison
von 1866 bis 1914
Henning Roet de Rouet
Erstmals werden die besonderen Ausprägungen des preußischen Militärs in Frankfurt und damit der Einfluss einer der bedeutendsten Institutionen des Wilhelminischen Kaiserreiches auf die ehemals Freie Reichsstadt untersucht. Das Militär als fester Bestandteil des preußischen Staatswesens dient in der Untersuchung von Henning Roet als geeigneter Indikator, um die lokale Akzeptanz für die Preußen zu messen. Im Kern der Arbeit wird detailliert dargestellt, wie die Frankfurter Öffentlichkeit, die Behörden und die höhere Gesellschaft auf das preußische Militär reagierten und wie sie mit ihm im täglichen Leben umgingen. Eine der Leitfragen lautet dabei: Entwickelten die Frankfurter, nachdem sie als Folge des Krieges von 1866 zu Preußen gemacht wurden, eine ähnlich hohe Begeisterung für das Militär wie der „Untertan“ im übrigen Kaiserreich? Besonderes Augenmerk widmet der Autor den lokalen „Kriegervereinen“, denn die Entfaltung der größten Massenorganisation des Kaiserreiches widerspricht in Frankfurt allen bis dato akzeptierten Annahmen über den Militarismus der „kleinen Leute“.