„Frontstadt“ im Kalten Krieg oder Kulturmetropole an der Spree?
Das geteilte Berlin im Dokumentarfilm der Bundesrepublik und der DDR (1948 - 1973)
Johanna Dietrich
Dokumentarfilme liefern wichtige Hinweise auf soziale und politische Orientierung der europäischen Staaten im Wettbewerb der Systeme. Die jeweils charakteristisch gearteten Berlin-Dokumentarfilme sollten die Bevölkerung beeinflussen und spiegelten die Auseinandersetzungen des Kalten Krieges wieder. Die Dokumentarfilme über die Stadt verdeutlichten sowohl deren Bewohnern als auch den Bürgern von Bundesrepublik und DDR die Rolle Berlins im Kalten Krieg. Doch Wie groß waren die Unterschiede zwischen Ost- und West-Berliner Dokumentarfilmen? Wie veränderten sich das Berlin-Bild und die Bedeutung der Dokumentarfilme im Laufe der Zeit? Im Mittelpunkt dieser Publikation steht die Untersuchung der Wandlungen des im Dokumentarfilm vermittelten Berlin-Bildes zur Zeit der Blockade Berlins durch die Sowjetunion und der folgenden Luftbrücke der Alliierten (1948/49), des Mauerbaus (1961) und des Berlin-Abkommens (1971/72). Die Untersuchung kommt zu erstaunlichen und unerwarteten Ergebnissen. Dies war nur durch einen in der Geschichtswissenschaft bisher selten gewählten Ansatz der Verknüpfung von deutsch-deutscher Zeit- und Dokumentarfilmgeschichte möglich.