Für Wissenschaften und Künste.
Lebensbericht eines europäischen Rechtsgelehrten. Hrsg., kommentiert und mit einem Nachwort von Michael F. Feldkamp.
Helmut Coing, Michael F. Feldkamp
Der Rechtshistoriker Helmut Coing war einer der einflussreichsten Wissenschaftsmanager in der alten Bundesrepublik. Schon in den ersten Tagen der Bundesrepublik Deutschland stieg Coing zum Establishment der Wissenschaftspolitik auf. Als Rektor der Universität Frankfurt am Main, als Vorsitzender des Wissenschaftsrats und als Vizepräsident der Max-Planck-Gesellschaft ging Coing von Theodor Heuss bis Richard von Weizsäcker bei den Bundespräsidenten ein und aus. Auf ihn geht das so genannte »Honnefer Modell« zurück, das erst Jahre später vom »Bafög« abgelöst wurde. Darüber hinaus ist ihm der Fortbestand des »Harnack-Prinzips« zu verdanken, der die zukünftige Ausrichtung der Max-Planck-Institute sicherte. Die höchste Auszeichnung für sein wissenschaftliches Werk erhielt er durch die Verleihung des Pour le Mérite. Als Kanzler beeinflusste Coing maßgeblich die Geschicke des Ordens. Seine Lebenserinnerungen präsentieren bei aller persönlichen Bescheidenheit und Zurücknahme ein beispielloses Netzwerk, das weit über den Kontinent bis nach Japan und Südamerika reichte.