Fundstücke
Die Deportation der Juden aus Deutschland und ihre verdrängte Geschichte nach 1945
Akim Jah, Gerd Kühling
Transporte aus dem ‚Deutschen Reich‘ und das Schicksal der Deportierten.
Im Oktober 1941 begann die Gestapo, die Juden aus Deutschland in die Ghettos im besetzten Osteuropa zu deportieren. Später kamen sie nach Theresienstadt und in die Vernichtungslager. Bis auf wenige Ausnahmen wurden sie am Zielort ermordet oder starben dort aufgrund der katastrophalen Bedingungen. Für die Erforschung der Deportationen sowie zur Klärung des Schicksals der Ermordeten und der wenigen Überlebenden stellen die von den lokalen Gestapo-Dienststellen erstellten Transportlisten eine wichtige Quelle dar. Zahlreiche Originale dieser Listen sind im International Tracing Service (ITS) in Bad Arolsen archiviert. Darüber hinaus existiert beim ITS eine große Anzahl von Quellen, die den Leidensweg der Deportierten dokumentieren. Die vierte Ausgabe der ‚Fundstücke‘ widmet sich den Transporten aus dem ‚Deutschen Reich‘ und deren Nachgeschichte. Sie gibt einen Überblick über die Strukturgeschichte der Deportationen, zeigt, welche Akten und Dokumente im ITS zu diesem Komplex der NS-Verbrechen und ihren Opfern überliefert sind, und wirft einen Blick auf den Umgang mit dieser Geschichte in Deutschland von der unmittelbaren Nachkriegszeit bis in die Gegenwart.