Gemeinsam erinnern an das jüdische Eisleben
Begleitband zur gleichnamigen Ausstellung
Monika Gibas
Gab es einmal ein jüdisches Eisleben? Wann war das? Wer waren die Juden und Jüdinnen, die hier mit ihren Familien gelebt und seit dem neunzehnten Jahrhundert zum Wohlstand der alten Lutherstadt beigetragen haben, bis sie durch den NS-Staat und seine Schergen ausgegrenzt, vertrieben oder ermordet wurden? Wer kann sich heute noch an sie erinnern?
In Eisleben leben nur noch einige wenige hochbetagte Bürgerinnen und Bürger, die sich vielleicht erinnern können: An die Synagoge der jüdischen Gemeinde unweit des Geburtshauses von Martin Luther; an das große Kaufhaus »A. Goldstein« in der Sangerhäuser Straße und an die vielen jüdischen Geschäfte am Markt. Oder auch an jüdische Mädchen und Jungen, die mit ihnen zur Schule und ins Schwimmbad gingen.
Die Mitglieder des Vereins Eisleber Synagoge e.V. hatten zu einer Begegnungswoche eingeladen, um gemeinsam mit Zeitzeugen, Überlebenden und Nachgeborenen der ehemaligen jüdischen Gemeinde Erinnerungen zu teilen und ins Gespräch zu kommen.