Georg Büchner und die Moderne
Texte, Analysen, Kommentar
Dietmar Goltschnigg
Nach den ersten beiden Bänden der Dokumentation „Georg Büchner und die Moderne“, die den Zeitraum von 1875 bis 1980 erfassen, behandelt der vorliegende dritte Band die jüngste Vergangenheit von 1980 bis 2002. Wie nach dem Zweiten Weltkrieg die Teilung so bedeutet in den beiden Jahrzehnten nach 1980 die Wiedervereinigung Deutschlands die markante Zäsur in der literarischen und politischen Büchner-Rezeption schlechthin. Wie die anfängliche Euphorie über die gewonnene „Einheit in Freiheit“, so wurde auch die sich bald nach der Wende einstellende Ernüchterung aus dem Blickwinkel des vorausahnenden Vormärzdichters gesehen. Angesichts der um die letzte Jahrtausendwende herrschenden „Kapitalräson“ beriefen sich Kritiker auf Büchner als Kronzeugen des Widerstands und prägten im Zeichen auch Heines gar das zynische Verdikt „Deutschland, ein Lügenmärchen“. Wie die ersten beiden Bände versammelt auch dieser dritte in erster Linie literarische Beiträge, das heißt Texte von Schriftstellern und Schriftstellerinnen zur Wirkungsgeschichte Georg Büchners. Insgesamt wurden 150 Beiträge von 115 Autoren und Autorinnen aufgenommen.