Gewitzt und beharrlich
Wege bergbäuerlicher Selbsthilfe an der Grenze zwischen Kärnten und Slowenien
Heike Schiebeck
1995 schließen sich bergbäuerliche Betriebe zu einer Selbsthilfegemeinschaft zusammen. Der Name Coppla Kaša verweist auf den zweisprachigen Charakter der Initiative: Kaša ist die lokale Bezeichnung für den traditionellen Kornspeicher, Coppla der mittelalterliche Name der Marktgemeinde Eisenkappel-Vellach/železna Kapla-Bela im äußersten Süden Österreichs. Aus der Warte einer Beteiligten erzählt das Buch, wie die Bewohner abgelegener Berghöfe – zunächst jedoch vor allem die Frauen – ihr soziales Leben neu gestalten und gemeinsam wirtschaftliche Perspektiven entwickeln, wie sie psychologische und administrative Hürden überwinden und schließlich Verbindungen ins benachbarte Slowenien knüpfen: Ein Wanderweg führt von Hof zu Hof, von einer Seite der Grenze zur anderen.
Das Buch ist mehr als eine Fallstudie. Schon eher ein Lehrstück. Es macht Mut, sich der zerstörerischen Marktlogik zu widersetzen, es zeigt auf, wie Zweisprachigkeit als Ressource genützt werden kann, und es verweist darauf, dass Grenzlagen auch Chancen bergen.