Gleichnisse erleben
Entwurf einer wirkungsästhetischen Hermeneutik und Didaktik
Gottfried Bitter, Kristian Fechtner, Ottmar Fuchs, Albert Gerhards, Thomas Klie, Helga Kohler-Spiegel, Christoph Morgenthaler, Stefanie Schulte, Ulrike Wagner-Rau
Biblische Gleichnisse geben ihren Lesern Rätsel auf – daran hat sich bis heute nichts geändert. Noch immer besteht Uneinigkeit darüber, wie die Erzählungen zu begreifen sind. Nach der neueren Metaphernhermeneutik setzen Gleichnisse den Hörer mit fundamentalen Möglichkeiten der Existenz in Beziehung. Liest man sie als Sprachereignisse, kann über sie nur in einer individuellen Auseinandersetzung mit dem eigenen Lesereindruck gesprochen werden. Wie kann das jedoch ein Religionsunterricht leisten, der sich dem Prinzip der Operationalisierung verpflichtet weiß? Erst die Wirkungsästhetik macht die Überlegungen der Metaphernhermeneutik anschlussfähig für eine Didaktik, die den Leser auf ein subjektives Erfahren der Gleichnisse vorbereitet.