Glottochronologische Untersuchung der serbokroatischen Schriftsprache
Helmut Weinberger
Das vorliegende Buch besteht aus sechs Kapiteln. Nachdem im ersten Kapitel die Grundlagen der Glottochronologie (Entstehung, Parallelen mit dem radioaktiven Zerfall, Anwendung in der Praxis) erörtert worden sind, behandelt das zweite Kapitel exkursorisch die Problematik des Sprachwandels, eines Phänomens, ohne das die Glottochronologie nicht existierte. Kapitel drei beschäftigt sich mit der Analyse der verwendeten Wortlisten, wobei sowohl die ältere 200-Wortliste als auch die jüngere 100-Wortliste untersucht werden. Die Analyse der Wortlisten erfolgt nach semantischen wie auch nach morphologischen Kriterien (Semantische Gruppen und Wortarten). Bei der semantischen Analyse sollte sich zeigen, dass die Bezeichnungen für Körperteile, Tiere und Pflanzen bei den Substantiva, für Bewegung und Ruhen an einem Ort bei den Verba und für Zustand und Farben bei den Adjektiva den größten Teil der Listen ausmachen. Das vierte Kapitel enthält die Wortlisten (englisch, altkirchenslawisch, serbokroatisch), die etymologische Verwandtschaft (oder eben Nicht-Verwandtschaft) ist in der letzten Spalte angegeben. Kapitel fünf beschäftigt sich mit der glottochronologischen Interpretation des Befundes aus Kapitel vier. Das sechste Kapitel ist schließlich noch der Problematik der Non-Cognata gewidmet. Deren Etymologie wird in diesem letzten Kapitel durchleuchtet, Parallelen aus anderen slawischen und baltischen Sprachen, aber auch aus dem Altgriechischen und Lateinischen werden – sofern zutreffend – angeführt.