GmbH und U.S.-amerikanische Limited Liability Company
Eine rechtsvergleichende Untersuchung privater Gesellschaftsformen nach deutschem und U.S.-amerikanischem Recht unter besonderer Berücksichtigung des Rechts von Delaware, Kalifornien und New York
Daniel Günther
Die Rechtsform der GmbH befindet sich in der Diskussion: spätestens seit dem Urteil des EuGH in der Rechtssache Inspire Art steht sie in Konkurrenz zu GmbH-verwandten Gesellschaften aus den Mitgliedstaaten der Europäischen Union. Und seit der BGH auch U.S.-amerikanische Gesellschaften mit tatsächlichem Verwaltungssitz in Deutschland anerkennt, wird auch das Gesellschaftsrecht der U.S.-amerikanischen Bundesstaaten unter dem Blickwinkel des potentiellen Wettbewerbs gesehen. Der Verfasser vergleicht die Regelungen der U.S.-amerikanischen limited liability company (LLC) und der deutschen GmbH unter besonderer Berücksichtigung der Regelungen zur Finanzordnung und zum Gläubigerschutz. GmbH und LLC sind hybride Gesellschaftsformen, die Elemente der Personen- und Kapitalgesellschaft verbinden. Dabei beruht die Attraktivität der LLC auf der Verbindung der Haftungsbeschränkung auf das Gesellschaftsvermögen mit der Besteuerung als Mitunternehmerschaft. Hierdurch bieten sich neue Gestaltungsmöglichkeiten bei der Strukturierung von Investitionen insbesondere in den Vereinigten Staaten. Dennoch hat die LLC bisher in der deutschen Literatur nur ein geringes Echo gefunden. Den Schwerpunkt der Studie bildet der Vergleich der Regeln des Gläubigerschutzes (Kapitalschutz, Rechnungslegung und Publizität) um auf diese Weise Ansätze für die Fortentwicklung des GmbH-Rechts zu liefern. Dabei werden auch die aktuell diskutierten Vorschläge zur Reform des GmbH-Rechts sowie zur Einführung einer weiteren Rechtsform auf deutscher oder europäischer Ebene einbezogen.