Grenzüberschreitende Verschmelzung von Kapitalgesellschaften
Tobias Schott
Vor dem Hintergrund der Globalisierung und eines einheitlichen europäischen Binnenmarktes müssen sich auch die Kapitalgesellschaften der veränderten Marktsituationen anpassen. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, sind deutsche Gesellschaften gehalten über die Grenze zu schauen und ihr Geschäft über die eigenen Staatsgrenzen hinaus zu erweitern. Gerade das Instrument der Verschmelzung wird hier eine wichtige Rolle spielen, um Marktanteile zu festigen bzw. weiter auszubauen und sich für den starken Wettbewerb zu rüsten. Mit dem Erlass der Richtlinie 2005/56/EG und der erfolgten Umsetzung ins deutsche nationale Recht, hat das jahrzehntelange Ringen um die Möglichkeit grenzüberschreitender Verschmelzungen in Europa ein Ende gefunden. Auch wenn die Möglichkeit von grenzüberschreitenden Verschmelzungen nun rechtlich geregelt ist, bringt das Miteinander der verschiedenen nationalen Rechtsordnungen erhebliche Probleme mit sich, die in der Praxis gelöst werden müssen. Das vorliegende Werk ermöglicht dem Rechtsanwender einen wissenschaftlich fundierten Überblick über die Gesamtmaterie. Dabei werden besonders praxisrelevante Probleme herausgegriffen und die Neuerungen anhand von Gegenüberstellungen von rein nationalen Verschmelzungsvorgängen mit grenzüberschreitenden Verschmelzungen erörtert. Ein Hauptaugenmerk legt der Verfasser dabei auf die Ausgestaltung des Verschmelzungsplans. Der Schmelzungsplan dient als Bindeglied zwischen den einzelnen nationalen Rechtsordnungen und löst so auf Vertragsebene die aufgrund der unterschiedlichen nationalen Rechtsvorgaben entstehenden Probleme. Dabei vergleicht der Verfasser Unterschiede in verschienen Rechtsordnungen und bietet Lösungen zur Überwindung dieser Probleme in der Praxis. Der Verfasser beschäftigt sich auch mit der steuerlichen Problematik von grenzüberschreitenden Verschmelzungsvorgängen. Durch das Gesetz über steuerliche Begleitmaßnahmen zur Einführung der Europäischen Gesellschaft und zur Änderung weiterer steuerrechtlicher Vorschriften (SEStEG) wurde das deutsche Steuerrecht an Vorgaben und Entwicklungen des europäischen Gesellschafts- und Steuerrechts angepasst. Die Arbeit gibt einen Überblick über die steuerrechtliche Behandlung von grenzüberschreitenden Verschmelzungsvorgängen und weist auf die wesentlichen Änderungen aufgrund des SEStEG im nationalen Steuerrecht hin.