Häresie der Iris
Gedichte
Gerlinde Roth
Häresie der Iris
Wenn er alle Himmel
wie eine Decke
über sich gezogen hat,
schweigend kann er sich auf seine
Korallenaugen
verlassen,
um auf einem geflügelten Ross
so lange im Kreis zu reiten,
bis er selbst Flügel geworden sein wird,
jene Winkel
bei den Möwen erreichend, wo
der Weinberg beginnt.
Als Essenz aller Meere, nur
blauer, grüner,
wird er in Transsylvanien
die Trauben
des Algenibs finden, den Atem
der Kerne hörend.