Heinrich Himmler – der Bluthund Europas
Anton Neumayr
Der Autor unternimmt den Versuch, aus der biographischen Anamnese Himmlers jene Faktoren herauszuschälen, die für seine Entwicklung zu einem megalomanen Massenmörder in Gestalt eines so genannten „bürokratischen Sadisten“ eine maßgebliche Rolle spielten. Darüber hinaus war zu klären, auf welche Weise er seine Vorstellungen zur Befriedigung seines Rassenwahns so konsequent in die Praxis umsetzen konnte. Dies war nur möglich, indem er mit der Schaffung eines neuen gesellschaftlichen Adels im Gewand eines straff organisierten SS-Elite-Ordens ein terroristisches Machtinstrument ins Leben rief, das blind all seinen Anweisungen Folge leistete. Dies erreichte er durch bewußte Instrumentalisierung seines Geschichtsbildes für seine machtpolitischen und ideologischen Zwecke, womit er seiner SS-Truppe jene mentale Motivationsgrundlage gab, mit der jedes noch so grausame Verbrechen als Erfüllung einer „heiligen Pflicht“ legtimiert werden konnte. Seine Brutalität und eisige Gefühlskälte angesichts grausiger medizinischer Experimente an KZ-Häftlingen oder Massenerschießungen im Zweiten Weltkrieg weisen auf eine Auslöschung der internalisierten Wertsysteme hin, wie sie für jeden Massenmörder aus kriminalpsychologischer Sicht charakteristisch ist.