Helmbrecht
Karl-Heinz Göttert, Wernher der Gärtner
Die böse Geschichte von Helmbrecht, dem bäuerlichen Parvenü, ist eine mittelalterliche Umkehrung des biblischen Gleichnisses vom verlorenen Sohn. Ein Bauernsohn will unbedingt Ritter werden, lässt sich vom Vater opulent ausstatten, gerät in die Raubritter-Schar eines Burgherren, die das Land terrorisiert. Bei einem wüsten Festgelage werden sie überwältigt und gehenkt – bis auf Helmbrecht, den man geblendet und verstümmelt als Vogelfreien zu seinem Vater zurückschickt. Der weist ihm nur die Tür und übergibt ihn seinen ehemaligen Opfern, den Bauern, die ihn aufknüpfen. Eine Erzählung voll grimmigem Witz, den die neue Übersetzung nicht glättet und abmildert.