Herrschaft und Repräsentation
Dynastien, Prestige und Macht in Liechtenstein, 1400–1900
Arthur Brunhart
Das Fürstentum Liechtenstein, 1719 entstanden aus der Vereinigung der reichsunmittelbaren Herrschaft Schellenberg und der Grafschaft Vaduz, feierte zwischen 1999 und 2019 mehrere aus historisch-staatspolitischer Sicht bedeutende Jubiläen. Den Anfang der damit verbundenen Anlässe bildete eine vom Historischen Lexikon des Fürstentums Liechtenstein durchgeführte wissenschaftliche Tagung.
Die Referate griffen zentrale Aspekte der seit dem Spätmittelalter in Schellenberg und Vaduz wie dann in Liechtenstein regierenden Adelshäuser auf. Das heute wie damals hochaktuelle Rahmenthema bildete die Frage nach der gegenseitigen Bedingtheit von Herrschaft und Formen dynastischer und politischer Repräsentation. Es ging dabei um Kernprobleme des «Landes» und der Landesherrschaft, um Integration und Herrschaft als soziale Praxis, um mentale, symbolische oder politische Repräsentation, um dynastisch-familiäre Selbstbehauptung, um Herrschaftswechsel und Huldigungen als konstitutive Rechtsakte. Die anregenden, innovativen Beiträge veranschaulichen die Themen am Beispiel der seit dem 14. Jahrhundert in Folge regierenden Dynastien Werdenberg-Vaduz, Brandis, Sulz, Hohenems und Liechtenstein.