Herrscher- und Fürstentestamente im westeuropäischen Mittelalter
Matthias Becher, Elizabeth A.R. Brown, Swen Holger Brunsch, Mireille Chazan, Tiziana Chuisi, Amalie Fößel, Johannes Fried, Murielle Gaude-Ferragu, John Gillingham, Stephanie Haarländer, Matthias Hardt, Rudolf Hiestand, Sören Kaschke, Brigitte Kasten, Diethelm Klippel, Ralph-Johannes Lilie, Gert Melville, Heike Johanna Mierau, Elisabeth Puin, Gerd-Rüdiger Puin, Jörg Rogge, Jens Röhrkasten, Jürgen Sarnowsky, Rudolf Schieffer, Adrian Schmidt-Recla, Josef Semmler, Peter Thorau, Matthias M. Tischler, Stephan Weiss
Bisher ist den Testamenten der mittelalterlichen Herrscher noch keine systematische und übergreifende Untersuchung gewidmet. Mit den Beiträgen dieses Bandes wird diese Forschungslücke nun für den westeuropäischen Raum – im Mittelpunkt stehen das deutsche Reich, Frankreich und England – im Wesentlichen geschlossen. Der Vergleich mit Mittelmeerländern wie Italien, Byzanz, den Kreuzfahrerstaaten und ihrem muslimischen Gegenüber lassen den kulturgeschichtlichen Hintergrund der europäischen Gesellschaften und die Kontraste der Kulturen in Bezug auf das Verhalten der Staatslenker im Angesichtdes Todes klarer zu Tage treten. Für einige Herrschaftsgebiete wird überdies erstmals der Bestand an Testamenten eruiert. Mithin kann die Forschungsmeinung über politisches Denken und Handeln in mehreren Fällen revidiert und neue Erkenntnis über die Staatlichkeit erzielt werden. Darüber hinaus sind die Herrschertestamente informative Quellen für höfisches Personal, Schuldenmanagement, religiöses Verhalten und persönliche Beziehungsgeflechte.