Historische Urteilskraft 05
Koloniales und antikoloniales Denken. Von der Aufklärung bis ins 20. Jahrhundert
Jens Bisky, Frank Bretschneider, Susan Buck-Morss, Christiane Bürger, Rosemarie Burgstaller, Raphael Gross, Pascal Grosse, Dominique Hipp, Barbara Honigmann, Thomas Khurana, Elisio Macamo, Willeke Sandler, Oliver Schweinoch, David Simo, Philipp Springer, George Steinmetz, Stiftung Deutsches Historisches Museum, Benedikt Stuchtey, Lora Wildenthal, Chunjie Zhang
Das neue Heft der „Historischen Urteilskraft“ befasst sich mit kolonialem und antikolonialem Denken in der deutschen Geschichte. Es fragt, wie sich Kant, Herder und Hegel zum Kolonialismus positioniert haben, und stellt zeitgenössische Kritiker der deutschen Kolonien vor. Zudem geht es um kolonialistische Bewegungen im Nationalsozialismus und um die Kolonialismuskritik in dieser Zeit, um den Antikolonialismus in der DDR und die kritischen Stimmen in der Bundesrepublik vor 1989.
Daneben führt die Schriftstellerin Barbara Honigmann aus, warum die Erzählung der Geschichte immer auch die Geschichte der Erzählung ist. Rosemarie Burgstaller schreibt über die nationalsozialistische Propagandaausstellung „Das Sowjetparadies“. Jens Bisky widmet sich dem untergegangenen Palast der Republik. Der Musiker Frank Bretschneider erzählt, wie es ihm und seiner Underground-Band AG Geige gelang, in der DDR elektronische Musik zu machen und zu verbreiten. Schließlich beleuchtet Dominique Hipp den Stammtisch als deutsches Phänomen, und Philipp Springer fragt, was Menschen Museen schenken – und warum.