Ich und mein Freund auf dem Camino
Manfred Pfaff
Etliche Berichte von Jakobswegreisen hatte ich in den letzten Jahren förmlich verschlungen. Als „Plan B“ zur Bewältigung von Lebenskrisen waren sie fest in meinem Denken verankert. Anfang Mai 2014 war es so weit. In Leon begab ich mich auf meinen persönlichen Camino. Die Schilderung meiner Zerrissenheit unmittelbar vor dem Abreisetag sowie der düsteren Phasen während der Pilgerreise lassen den Leser auch die Tiefpunkte eines solchen Vorhabens, die wohl jeder Reisende durchmacht, miterleben. Erstaunlich schnell waren die dunklen Phasen der Reise vergessen und eine nie gekannte heitere Gelassenheit beflügelte mich auf dem Weg nach Santiago. Die Wiederentdeckung des Rucksackreisens und des offenen, ehrlichen Austauschs mit wildfremden Menschen aus allen Kontinenten, erzeugte in mir den fast euphorischen Willen, das Ruder herumzureißen und all die Träume, die unter dem Alltagseinerlei verschüttet lagen, endlich wieder ans Licht zu holen und umzusetzen. Aus den Unsicherheiten, Ängsten und Zweifeln zu Beginn der Reise sind in den wenigen Wochen meiner Wanderschaft neue Lust auf Leben und die Gewissheit entstanden, dass der Camino mich auf meinen ureigenen Weg zurückgebracht hat.
Aus einer email von Elisabeth:. jetzt habe ich wieder in deinem Buch gelesen. Ich habe festgestellt, dass es auch für mich eine wunderbare Reisebeschreibung ist.