Improvisationen zwischen den Welten
Eine biografische Kulturgeschichte in der DDR
Armin Thalheim
Spannende Erzählungen, beeindruckende Bilder und Dokumente, unglaubliche Erlebnisse, heitere und traurige Geschichten aus dem Künstlerleben in der DDR und aller Welt auf 352 Seiten. Eine Kulturgeschichte: persönlich und kritisch.
„…inzwischen schämte ich mich dafür, unter so verlogenen Abmachungen zwischen den beiden deutschen Staaten mein Künstlerleben aufgebaut zu haben. Aber, konnte ich etwas dafür? Nein, ich schämte mich für die politisch Verantwortlichen in der DDR, die sich durch den „reichen“ Westen quasi aushalten ließen. Wir Künstler wurden vor der Wende zunehmend als Handelsware eingesetzt.“ – Autor Armin Thalheim
Armin Thalheim, geb. 1944 in Kamenz, ist ein sächsischer Organist, Cembalist, Pianist und Improvisator. Er studierte in Dresden (Hochschule für Kirchenmusik) und Leipzig (Hochschule für Musik und Theater) Kirchenmusik und Improvisation bei Karl Frotscher,Robert Köbler und Johannes-Ernst Köhler, erhielt 1972 den 2. Preis beim Leipziger Bachwettbewerb im Fach Cembalo. Als Kantor an der Zionskirche Berlin (1969-1975) wurde er Nachfolger von Roland Münch, korrepetierte von 1969 bis 1974 an der Staatlichen Ballettschule Berlin, von 1996 bis 2000 an der Palucca-Schule in Dresden. Seit 1972 bereiste er fast alle Länder Europas, Japan, Mexiko, Kuba und Paraguay als Solist, Duo-Partner (Eckart Haupt, Ludwig Güttler), als Continuospieler und Organist mit dem Thomaner- und Kreuzchor und vielen Orchestern und Kammermusikgruppen.
[quote]Das unaufhaltsame Streben nach Harmonie ist eine bedeutende Lebensgrundlage, die wir erhalten müssen.[/quote]Von 1974- 2009 unterrichtete er an der Hochschule für Musik in Berlin Alte Musik, Liedbegleitung und Improvisation, an der Leipziger Musikhochschule von 1996-2008 Improvisation. Armin Thalheim besuchte Kurse für Alte Musik bei Kenneth Gilbert (Amsterdam), Huguette Dreyfus (St. Maximin) und Gustav Leonhardt (Köln). Seine zahlreichen CD-Einspielungen zeigen ihn als Solisten mit Werken der Bachfamilie und als Begleiter von Quer- und Blockflöte (u. a. Adelheid Krause- Pichler und Susanne Ehrhardt) vorwiegend am Cembalo.
Aufsätze zur Aufführungspraxis und Rezensionen („Musik und Gesellschaft“, „Forum Kirchenmusik“), sowie eigene Kompositionen dokumentieren seine Vielseitigkeit. Dazu gehört auch die CD „Die 10 Gebote“, die er im Jahre 2000 zusammen mit dem Rock- Musiker Lexa Thomas produzierte. Armin Thalheim darf sich zusammen mit dem Instrumentenbauer Martin-Christian Schmidt 1980 zum Ideengeber und Mitbegründer der Akademie für Alte Musik zählen. Von 1981-1985 tourte er mit dem Schlagzeuger, Pauker und Komponisten Andreas Aigmüller, spielte dessen jazzverwandte Musik. Armin Thalheim improvisiert in vielen Musikstilen auf Klavier und Orgel auch mit minimalistischen oder jazzigen Anklängen. Er lebt seit 1969 in und bei Berlin.