Interdisziplinäre Aspekte der Musikvermittlung in Verbindung mit Bildenden Künsten und Digitalen Medien
Gyula Racz
Die wissenschaftliche und praktische Beschäftigung mit dem Verhältnis der Musik zu Bildender Kunst und Neuen Medien führt zwangsläufig zum Gedanken, dass in einer durch Bilder, Medien und Kommunikation beherrschten Welt die Musikvermittlung auch als Teil der Musikwissenschaft eine interdisziplinäre Untersuchung bedingt. In diesem Buch werden die Schnittstellen und die Wechselwirkungen zwischen den verschiedenen künstlerischen Bereichen in Verbindung mit den Neuen Medien erforscht. Daraus wurden verschiedene Aspekte ausgewählt: Voraussetzungen, Aspekte der medialen und mediengesellschaftlichen Entwicklung, Schaffensprozess, Vermittlungsprozesse, Vermittlungswege über Wahrnehmung, Klang der Bilder – Bilder der Klänge in Zeit und Raum und exemplarische digitale Bausteine. Die geschichtliche Entwicklung der fächerübergreifenden Beziehungen zeugt von einer engen Verbindung. In der Musikikonographie übernehmen die dargestellten musikalischen Darstellungen Vermittlungsfunktionen. Im Buch werden folgende Themen daraus ausführlicher besprochen: die Paragone-Diskussion der Renaissance, der Paragone-Prolog der Barockoper und die ästhetische Diskussion um 1800. Auch das Verhältnis Musikikonographie–Musikpraxis wird über einige Beispiele untersucht. Ein eigenständiges Thema bildet der Gedanke der ‚Gesamtkunst‘ und des gemeinsamen ‚Kunstgeists‘, d.h. der Vereinigung der Künste. Auch der Versuch der Bildende Künstler die „immateriale Kunst – die Musik“ in die Malerei zu übertragen bildet ein Kapitel im Buch. Die Wahrnehmung spielt eine zentrale Rolle im ästhetischen Prozess. Deswegen widmet das Buch einen Artikel diesem Thema. Ebenso dem Raum-Zeit-Problem, denn in den intermedialen Formen sind die Übergänge zwischen Raum und Zeit fließend. Für die Musikvermittlung verwendet man auch digitale Hilfsmittel. Im Buch werden CSound, die Möglichkeiten der Portale netzspannung.org, media2mult, außerdem Autorensysteme und Datenbanken für die fächerübergreifende Arbeit besprochen. Das Buch enthält eine ausführliche Literaturliste mit insgesamt 1.727 Beiträgen.