Irdisches Vergnügen in Gott
Erster und Zweiter Teil
Barthold Heinrich Brockes, Jürgen Rathje
Selten wurde ein deutscher Dichter zu seinen Lebzeiten so gefeiert wie Barthold Heinrich Brockes. Sein Hauptwerk sind die Gedichte des neunteiligen „Irdischen Vergnügens in Gott“, dessen erster und zweiter Teil mit diesem Band vorgelegt wird. Er stellte erstmalig im deutschen Sprachraum die Natur in den Mittelpunkt großer Poesie – in Lehrgedichten, öfter noch Beschreibungen von Landschaften und Gärten. Brockes‘ malende Dichtung verbindet Wissen, Darstellungen und Spekulationen naturgeschichtlicher Materialsammlungen mit poetischen Motiven des klassischen Altertums und biblischer Psalmendichtung. Brockes ist ein rhetorischer Dichter. Seine Poesie steht in der Tradition der großen europäischen Schöpfungsdichtungen seit dem Altertum. Sie will erfreuen, rühren, belehren. Sie will in der Vielfalt und Schönheit der Natur die Liebe, Unendlichkeit und Allmacht ihres Schöpfers ehren. Natur gilt Brockes lediglich als Abbild eines himmlischen Paradieses.