Jahrbuch des Simon-Dubnow-Instituts / Simon Dubnow Institute Yearbook XV/2016
Irene Aue-Ben-David, Ari Barell, Israel Bartal, David Biale, Ute Deichmann, Jörg Deventer, David Engel, Lutz Fiedler, Carole Fink, Elisabeth Gallas, Philipp Graf, Raphael Gross, Atina Grossmann, Jenny Hestermann, Brian J. Horowitz, Markus Kirchhoff, Magnus Klaue, Nathan Kurz, Cecile E. Kuznitz, Lisa Moses Leff, Sharon Livne, James Loeffler, Amos Morris-Reich, Gil S. Rubin, Miriam Rürup, Yonatan Shiloh-Dayan, Brian M. Smollett, Roni Stauber, Carsten Wilke
Das Jahrbuch 2016 des Simon-Dubnow-Instituts widmet sich in zwei Schwerpunkten aus unterschiedlichen Blickwinkeln Stationen jüdischer beziehungsweise israelischer Diplomatiegeschichte. Der erste Schwerpunkt befasst sich mit Problemfeldern bei der Ausgestaltung des modernen Staatensystems seit dem 19. Jahrhundert, die für die europäischen Judenheiten von zentraler Bedeutung waren. Gezeigt wird, wie und in welcher Form Fragen von Staatsbürgerschaft, Emanzipation, Minderheitenschutz und humanitärer Intervention in den modernen Debatten zur internationalen Politik hervortraten und welche Lösungsansätze jüdische Protagonisten entwickelten. Der zweite Schwerpunkt untersucht mit dem deutsch-israelischen Wissenschaftsaustausch seit 1959 einen besonders belasteten Fall internationaler Beziehungen. Anlässlich des fünfzigsten Jahrestages der diplomatischen Kontaktaufnahme zwischen beiden Ländern werden vor allem die Widersprüche und Ungleichzeitigkeiten der wissenschaftlichen Zusammenarbeit in den Blick genommen. Inwiefern wurde an Traditionen deutsch-jüdischen Geisteslebens angeknüpft und wie bildete sich der Zivilisationsbruch des Holocaust in ihnen nach. Im Allgemeinen Teil und in den Rubriken des Jahrbuchs finden sich Beiträge zur politischen Ideengeschichte, zur Nationalismusforschung, Staatsbildung und Minderheitenfrage, zur Buber-Scholem-Kontroverse und zur deutsch-jüdischen Nachkriegsgeschichte.