Jenseits von Gut und Böse
Katharina Grätz, Friedrich Nietzsche
Eines der einflussreichsten, bekanntesten Werke Nietzsches; es sei »Dynamit«, urteilte sein Zeitgenosse J.V. Widmann. Es geht, wie der Titel schon sagt, um die Begründung von Handlungen jenseits der Moral. Die moralischen Gegensätze ›Gut‹ und ›Böse‹ betrachtet Nietzsche als Erfindungen der Schwachen, um sich gegen die Willkür der Starken zu schützen. In Jenseits von Gut und Böse analysiert er den Unterschied zwischen der Sklavenmoral (von abhängigen Menschen, die sich durch eine allgemein verbindliche Moral zu schützen versuchen) und der Herrenmoral (von Menschen, die sich ihre eigenen Wertmaßstäbe setzen). Nietzsche plädiert für den »Willen zur Macht« des aristokratischen Menschen, der sein eigenes Potential optimal entfalten soll. Dabei geht es freilich nicht darum, prinzipienlosem Handeln einen Freibrief zu erteilen, denn gemäß einer höheren Moral zu handeln, setzt für Nietzsche vor allem voraus, sich selbst im Griff zu haben, da nur so getan werden kann, was den Menschen weiterbringt.