Jüdisches Leben in Berlin
Der aktuelle Wandel in einer metropolitanen Diasporagemeinschaft
Alexander Jungmann
Berlin besitzt die größte und facettenreichste jüdische Gemeinschaft Deutschlands. Erstmals seit 1945 haben sich hier lebende Juden in den letzten Jahren wieder auf eine dauerhafte Existenz eingerichtet. Vor diesem Hintergrund steht die Zunahme kultureller Vielfalt insbesondere außerhalb der Berliner Gemeinde und die innerjüdische Bewertung dieser Entwicklung im Zentrum der kultursoziologisch verorteten Grundlagenarbeit. Außerdem werden – als ein neu gewonnener Forschungsblick – Fragen nach jüdischen Umgangsweisen mit Antisemitismus und philosemitischen Hypes behandelt sowie unterschiedlichste neuere jüdische Gruppenaktivitäten eingehend beleuchtet. Ausführliche Interviews mit engagierten Jüdinnen und Juden bilden die empirische Basis der Untersuchung. Zentrale Befunde der Studie bestehen in innerjüdischen Pluralisierungstendenzen sowie in wachsendem jüdischen Selbstbewusstsein nach außen.