Kant über Freiheit als Autonomie
Gerold Prauss
Gerold Prauss versucht, die Ansätze Kants zu einer allgemeinen Handlungstheorie zu Ende zu denken. Er tut dies im Zuge einer umfassenden Rekonstruktion seiner Praktischen und Theoretischen Philosophie und damit auch der theoretischen und praktischen Vernunft als einer unlösbaren Einheit. Prauss gelingt es zu zeigen: Mit Kant lässt sich dafür argumentieren, dass es nicht allein Natur mit ihrer heteronomen Notwendigkeit, sondern eben deshalb auch noch so etwas wie theoretische und praktische Freiheit als Autonomie geben muss. Als solche aber ist Subjektivität dann so weit zu rekonstruieren, dass als Gegenmöglichkeit zu Theorie und Praxis auch Ästhetik noch verständlich wird. Weil Kant diese Dimension von Subjektivität nicht mehr voll zu entfalten vermochte, ist sie der Philosophie nach ihm verloren gegangen und bis heute nicht wiedergewonnen.
„In einer Zeit, in der das Denken in deutscher Sprache vielleicht aus Ehrfurcht vor Kants Maxime des Selbstdenkens der historischen Forschung zuneigt, verschafft uns Prauss die Genugtuung, dass sich historische Forschung und Selbstdenken mit grossem Gewinn vereinigen lassen.“ Wilhelm Vossenkuhl, Neue Zürcher Zeitung