Katalog der Handschriften der Universiäts- und Landesbibliothek Tirol in Innsbruck. Teil 8: Cod. 701-800
Petra Ausserlechner, Walter Neuhauser, Alexandra Ohlenschläger, Ursula Stampfer
Die 1067 (davon ca. 700 mittelalterlichen) Handschriften der ULBT Innsbruck waren bisher nur unbefriedigend erschlossen. Daher wurde ein nach den Richtlinien der Kommission für Schrift- und Buchwesen des Mittelalters der Österreichischen Akademie der Wissenschaften erstellter wissenschaftlicher Katalog in Angriff genommen, von welchem bisher sieben Bände erschienen sind. Der vorliegende achte Band (Cod. 701–800) wurde wie die Bände 3 bis 7 im Rahmen eines vom Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung in Österreich (FWF) getragenen Projektes erstellt (Leitung jeweils Walter Neuhauser). Aufgrund der Anordnung des Katalogs nach Signaturen bietet auch dieser achte Band ein formal wie inhaltlich buntes Bild. Gegenüber den früheren Bänden ist der Anteil an neuzeitlichen Handschriften (nach 1500) mit ungefähr einem Drittel wesentlich größer als früher, mit 14 auch die Zahl der deutschsprachigen Handschriften, dazu kommen noch acht italienische und eine französische Handschrift. Inhaltlich dominieren nach wie vor die theologischen Handschriften (etwas mehr als die Hälfte), der Rest ist auf mehrere, auch naturwissenschaftliche Fachgebiete aufgeteilt. Hervorzuheben sind zwei Codices mit Übersetzungen theologischer Texte in ein frühes Neuhochdeutsch („gemeines Deutsch“, Cod. 772 und 773). Bei vielen in den Handschriften anonym überlieferten Texten gelang erstmals eine Zuordnung zu einem Autor. Wie bei den früheren Bänden wurde aufgrund der unterschiedlichen Vorbesitzer großes Gewicht auf die Darstellung der Geschichte jeder Handschrift gelegt, zugleich als Baustein für eine noch ausstehende Bibliotheksgeschichte Tirols. Zwei Register (Textanfänge, Kreuzregister für Autoren, Titel und Sachen), ein Abbildungsteil und mehrere Anhänge sowie eine CD, enthaltend den Katalogtext, Abbildungen zur Buchmalerei und Schriftspezimina zu allen Handschriften, erleichtern die Benützbarkeit. Das Gesamtwerk ist auf zehn Bände angelegt, der neunte Band ist in Fertigstellung, der zehnte in Arbeit.