Katholischer Diskurs im Zeitalter der Moderne
Englische Schriftsteller des «Catholic Literary Revival» von 1890-1940
Anna Tomczyk
Während Moderne und Religion vielfach als Gegensatz empfunden werden, gibt es um 1900 eine Welle von Konversionen zum Katholizismus unter englischen Literaten. Die Studie analysiert dieses erstmals im Rahmen der Modernisierungstheorie. Dabei werden sowohl fiktionale als auch nichtfiktionale Texte untersucht. Katholische Autoren wie G.K. Chesterton greifen kritisch-korrigierend in die gesellschaftlichen Debatten ihrer Zeit ein (die heute erstaunlich aktuell wirken), sei es im Hinblick auf die moderne Orientierungskrise, die Rolle der Familie oder die Ökonomisierung des Lebens. Der explizit literarische Teil widmet sich der Vielfalt der literarischen Formen und erschließt neue Quellen, wie etwa Alice Meynells Lyrik, die utopische Satire von R.A. Knox, R.H. Bensons Zukunftsromane oder das Wissenschaftsepos von A. Noyes. Der katholische Blickwinkel ermöglicht eine ganz neue Sicht auf die Moderne und eröffnet spannende Forschungsfelder.