Kollektiver Rechtsschutz für Verbraucher in Europa
Die grenzüberschreitende Durchsetzung des europäischen Verbraucherrechts bei Bagatellschäden
Jenny Buchner
Aufgrund des Wachstums grenzüberschreitenden Handels in Europa führen Verbraucherrechtsverletzungen zunehmend zu europaweiten Streuschäden, die trotz hoher Gesamtsummen nicht gerichtlich verfolgt werden. Denn bei geringen Einzelschäden bietet der traditionelle Zwei-Parteien-Prozess dem Verbraucher keinen Klageanreiz. Dieses Durchsetzungsdefizit bei Bagatellschäden beeinträchtigt die Funktionen des Haftungsrechts. Die EU beabsichtigt, der fehlenden Rechtsdurchsetzung durch kollektive Rechtsschutzinstrumente entgegenzuwirken.Die Autorin untersucht die Gesetzgebungskompetenz der EU zum Erlass eines kollektiven Klageverfahrens im Verbraucherrecht. Auf Grundlage der Kompetenz des Art. 81 AEUV entwickelt sie eine europäische Verbraucherverbandsklage auf Gewinnabschöpfung.