KONTROVERS
Literaturdidaktik meets Literaturwissenschaft
Andreas Grünewald, Meike Hethey, Karen Struve
Literaturwissenschaft, Literaturdidaktik und Literaturvermittlungspraxis stehen in Schule, Universitäten und im literarischen Feld in einem spannungsreichen Verhältnis zueinander: Von einer nachgerade konkurrenziellen Beziehung bis hin zu einer wechselseitigen Ignoranz laufen Seminare und Forschungsprojekte oftmals nebeneinander her. Während in den Literaturwissenschaften in der Folge des cultural turn mit immer differenzierteren theoretischen Zugängen literarische Texte in den Blick genommen werden, sieht sich vor allem die fremdsprachliche Literaturdidaktik vor der Herausforderung, der literarästhetischen Auseinandersetzung mit Texten im (Fremd-)Sprachenunterricht Raum zu verschaffen. Literaturvermittlungskontexte in der außerschulischen kulturellen Öffentlichkeit werden zudem trotz der vielfältigen Schnittstellen von Literaturwissenschaften und Literaturdidaktiken eher marginal verhandelt.
Der vorliegende Band hat es sich zur Aufgabe gemacht, die inhaltlichen Kontroversen in fruchtbare Dialoge zu überführen und Schnittstellen hervorzuheben und zu gestalten, indem Beiträge aus den Fremdsprachenphilologien und der Germanistik ihre Ansätze um die Vermittlung von Literatur zur Diskussion stellen: konzeptuell (1), hochschuldidaktisch und professionswissenschaftlich (2), das Praxisfeld Literaturunterricht fokussierend (3), inter- und crossmedial (4) sowie literaturpraktisch im außerschulischen literarischen Feld (5). Der Band richtet sich gleichermaßen an Studierende, Lehrende und Wissenschaftler_innen, die den Brückenschlag von Theorie und Praxis versuchen und den gemeinsamen Gegenstand Literatur estimieren wollen.