Kult des Volkes
Der Volksgedanke in den liturgischen Bewegungen und Reformen. Eine ökumenische Revision
Andreas Bieringer, Dieter Böhler, Cornelia Brinkmann, Dominik Burkard, Sven Conrad, Alexander Deeg, Dorothea Haspelmath-Finatti, Stefan Heid, Helmut Hoping, Kevin Hosmann, Konrad Klek, Harm Klueting, Michael Lang, Benjamin Leven, Michael Meyer-Blanck, Johannes Nebel, Domenico Palermo, Thomas Rheindorf, Markus Schmidt, Martin Wallraff, Peter Zimmerling
Welche Rolle spielt das „Volk“ in der Liturgie? Die katholische und die evangelische Liturgische Bewegung sind nicht unbelastet von zeitgeistigen Strömungen. Ihr liturgiereformerischer Antrieb gipfelte katholischerseits im Zweiten Vatikanischen Konzil und seinen Folgen, evangelischerseits in den Agenden der 1950er Jahre bis hin zum Evangelischen Gottesdienstbuch von 1999/2020.
„Kult des Volkes“ zieht in doppelter konfessioneller Perspektive Vergleiche und stellt kritische Fragen. Inwieweit drückt sich seit der Romantik in den politisch-gesellschaftlichen Tendenzen hin zum national-völkischen Gedanken ein allgemeiner, nicht unbedingt christlicher Zeitgeist aus? Ob dieser scheinbar so unwiderstehliche Zeitgeist dann womöglich auch der braune war? Welche Bezüge gibt es zum Nationalsozialismus? Der Volk-Begriff erweist sich als flexibel und anpassungsfähig genug, um in divergierenden politischen Kontexten und unter verschiedenen theologischen Vorzeichen bis heute Verwendung zu finden.