Leitmetapher Herz
Anthropologische Grundannahmen im Coaching
Andrea Rudisch-Pfurtscheller
Gecoacht wird heute scheinbar überall, zahlreiche Modelle existieren auf einem unübersichtlich gewordenen Markt. Ein Modell ist das FUTURE Coaching, das seit rund 30 Jahren besteht und das Herz als zentrale Metapher in den Fokus stellt. In der vorliegenden Publikation wird dieses Modell näher erläutert und bietet so eine Orientierung in der Welt des Coachings. Ziel des Coachings ist Entwicklung: Vor dem Hintergrund eines begrenzten irdischen Lebens geht es dabei um den individuellen Menschen und die Entfaltung seines authentischen Selbst. Grundbedingung für Entwicklung sowie für beraterisches Handeln sind spezifische zwischenmenschliche Beziehungen. Dabei nimmt insbesondere die Liebe in ihrer Vieldimensionalität im FUTURE Coaching eine zentrale Rolle ein. Ihre Bedeutung drückt sich vor allem in der Metapher des Herzens aus. Auch die Spiritualität fußt in diesem Modell auf der Liebe und wird in der Tradition der christlichen Theologie auf die Agape, die göttliche und uneigennützige Liebe, zurückgeführt. Wie ist Coaching also als „part of the game“ in einer kapitalistisch geprägten Gesellschaft ideen- und mentalitätsgeschichtlich einzuordnen und welche anthropologischen Grundannahmen leiten die Coaches, auch hinsichtlich ihrer Spiritualität?