Letzte Geheimnisse
Briefe und andere kleine Texte 1910-1954
Karl Ballmer, Martin Cuno, Peter Wyssling
„Die letzten Geheimnisse sind viel viel einfacher, als es den armen Seelen gesagt werden kann.“
Karl Ballmer „arbeitet wie ein Pferd“, als Maler wie als Schreiber. Nach der Begegnung mit dem „Ereignis Rudolf Steiner“ sucht er „nach einem brauchbaren Ausdrucksmittel, um vor mir selber allerhand geistige Dinge, von denen ich überrascht worden war, besser zu verstehen.“ Die Herausforderung: die Geheimnisse westlicher Spiritualität, eines spirituellen Materialismus herauszuarbeiten.
„Dadurch unterscheidet sich Steiner von Keyserling, dass er kein Schauspiel bieten will, keine bloße ‚Weltanschauung‘, sondern eine Chance für die anderen Menschen, in den Kern der Welt hineinzuwachsen durch Arbeit am eigenen Selbst. Ich habe Ihnen damit – etwas abrupt und etwas voreilig – einen vollkommen exakten Begriff gegeben von Anthroposophie. ‚Anthropos‘ heißt eben der Mensch und heißt im griechischen Ursinne soviel wie der aufwärts (zu den Urkräften) Blickende oder der sich Empor-richtende. Die Anthroposophen sind mithin die Empör-er, wenn sie heute in ihren charakteristischen Exemplaren auch eher etwas nach Frommheit aussehen.“
Auch wenn die hier zusammengestellten Briefe und kleinen Texte teils einen etwas mehr privaten Charakter tragen und wir kleine Einblicke in das Leben des „in der Stille hausenden Privatgelehrten“ erhalten – einfach zu „verstehen“ ist das alles nicht.
„Aber glauben Sie mir: das intensiv erlebte Nichtverstehen ist die nicht zu vermeidende Vorbedingung für das Verstehen.“