Liber Eirene
oder: Die Geschichte einer Liebe
Karl Maria Machel
Im Anfang war die Liebe, doch ich weiß nicht, ob sie schon im Anfange bei Gott war, Deus caritas est, doch, ich habe meine Zweifel. Im Anfang war das Wort, in principio errat verbum, denn das gehört nun einmal zur Liebe, zur Minne. Und der Glaube? Auch er manifest, bei vielen; Gott muß es nicht geben, doch vom göttlichen Geist bin ich überzeugt, die Liebe lebt daraus, sind Liebe und Geist nicht eins? Agape und Eros, der orgé als heilige Extase…
Im Anfang war die Liebe, des bin ich gewiß. Sie ist ewig, wenn wohl auch nicht für den Einzelnen, so doch für die menschliche Rasse. Ein psychosomatischer Ausnahmezustand, nüchtern gesehen. Und viel Unsicherheit, oft zu viel vermeintliche Gewißheit, die auf Überzeugung beruht und zu wenig auf Teilen. Amo volo ut sis, Liebe und tu was du willst. Kein Freibrief. Es gilt nur in der Teilung, nur sie macht die Liebe vollkommen. Im Anfang war die Liebe, bewahren wir sie… Schreiben ist Leben und Lieben ist Leben, hier schließt sich der Kreis.