Liebesbriefe an Sophie
Die Briefe des Helmstedter Rechtsgelehrten Friedrich August Schmelzer an seine Göttinger Braut Sophie Beckmann aus dem Jahre 1791
Horst Leweling
Am Beispiel der Briefe des Helmstedter Rechtsgelehrten Friedrich August Schmelzer (1759–1842) und seiner Vita scheint das Bild einer ganzen Epoche auf. Wir erleben die letzten Jahre einer kleinen großen Universität, werden mitgenommen auf eine fast dreijährige Reise durch das schon brüchige Heilige Römische Reich Deutscher Nation, spüren die Auswirkungen der Französischen Revolution und die Wucht der napoleonischen Kriege.
Und dann sind es immer wieder Schmelzers Begegnungen mit bekannten Zeitgenossen, die unser Interesse hervorrufen. Überstrahlt aber wird alles von der großen Liebe Friedrich August Schmelzers zu seiner Braut und späteren Ehefrau Sophie, geb. Beckmann (1771–1831).
Die Lebensansichten und Lebensformen, die sich in Schmelzers Brautbriefen spiegeln, sind uns längst gründlich fremd geworden. Hinter vieles, was sich seitdem gewandelt hat, möchten wir gewiss nicht zurück. Andererseits empfinden wir wohl auch, dass manche Entwicklungen mit beklagenswerten Verlusten einhergegangen sind. Bei einer vergleichenden Betrachtung damaliger und heutiger Zeitläufe, die sich bei der Lektüre ganz von selber einstellt, wird das eine wie das andere deutlich werden.