Linguistik als Kulturwissenschaft
Martin Wengeler
Der Band Linguistik als Kulturwissenschaft präsentiert Forschungsergebnisse herausragender studentischer Arbeiten aus den Themenbereichen „Sprache (und Bild) in der Werbung“, politische Sprache, Sprache in den Medien (Fernsehgespräche), Sprache und Identität (Geschlecht, Jugend).
Die Beiträge schließen sich methodisch und vom Gegenstand her an die linguistischen Teildisziplinen an, die immer schon Sprachwissenschaft als Kulturwissenschaft betrieben haben. Sie erforschen und veranschaulichen Sprache als Teil von Kultur im umfassenden Sinn der Gewohnheiten einer sozialen Gruppe hinsichtlich Kommunikation, Denken und Handeln, aber auch im Sinne des „selbstgesponnenen Bedeutungsgewebes“ (Geertz), mit dem Menschen ihre Welt deuten und für sich aneignen und schaffen. Zum Teil geht es um nicht-strategisch motivierte Alltagssprache, zum Teil um „politische Kultur“ im Sinne der kommunikativen und Zeicheninventare, mit denen öffentlich Handelnde „Wirklichkeiten“, „Wissen“ und Identität konstruieren und vermitteln. Ein methodischer Schwerpunkt liegt auf der Analyse von Text-Bild-Beziehungen.
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Linguistik als Kulturwissenschaft presents the findings of outstanding student work on the themes of ‘Language (and image) in advertising’, political language, language in the me-dia (the language of television), language and identity (gender, youth).
The individual studies are linked in method and content to the disciplines within linguis-tics which have always driven the study of language as a study of culture. They examine and illustrate language as an aspect of culture in the broad sense of the habits of a social group in relation to communication, thought and action, but also in terms of the ‘self-woven tapestry of meaning’ (Geertz) through which humans interpret, appropriate and create their world. The concern is partly with non-strategically motivated everyday lan-guage, partly with ‘political culture’ in the sense of the communicative and symbolic inventories which figures in the public arena use to construct and communicate ‘realities’, ‘knowledge’ and identity. There is a methodological emphasis on the analysis of relation-ships between text and image.