Lyrik ist Logik
Gedichte aus der Wissenschaft Mit einem Vorwort von Ernst Peter Fischer
Gabor Paal
Die ‘taz’ bezeichnete Gábor Paál als einen Journalisten “an den
Schnittstellen der ‘dritten Kultur’”. 1967 in Frankfurt am Main
geboren, wurde er nach seinem Geographie-Studium in Frankfurt und
Edinburgh Journalist. Nach einem Volontariat und vier Jahren als
Reporter beim damaligen Süddeutschen Rundfunk in Stuttgart ging er
1998 zum SWR-Hörfunk nach Baden-Baden. Dort arbeitet er heute als
Moderator, Redakteur und freier Autor.
In seinen Sendungen befasst er sich meist mit Themen an den Nahtstellen
zwischen Wissenschaft, Kultur und Politik. Für seine Arbeiten wurde er
mehrfach ausgezeichnet,
• Heurekapreis für Wissenschaftsjournalismus (2001)
• Nominierung Internationaler Medienpreis Davos (2005)
• Medienpreis Entwicklungspolitik (2005)
• Robert-Mayer-Preis (lobende Erwähnung) (2007)
• Medienpreis der Deutschen Geographie (2007).
• Das Medium Magazin wählt Paál als einzigen Hörfunk-Journalisten unter die Top 10 in der Kategorie „Wissenschaft“ (2008)
Ernst Peter Fisch schreibt in seinem Vorwort zum neuen Bandvon Paál:
„Lyrik ist Logik? Wie kommt jemand denn auf solch eine Idee, möchte man
fragen, wenn man den Titel dieses Bandes liest und sich anschließend
wundert, dass es gar um Gedichte aus der Wissenschaft geht …
Das eigentliche Rätsel aller Erkundung von Wirklichkeit sind nicht die
einzelnen Teile, die wir als Objekte beschreiben oder analysieren
können. Das tiefe Rätsel steckt in dem Ganzen, von dessen Existenz wir
überzeugt sind. Auch die Wissenschaft hat diese Qualität, und wenn wir
sie erfassen wollen – so Goethe vor 200 Jahren in seiner Farbenlehre –,
dann müssen wir die „Wissenschaft als Kunst denken“. Die Aufgabe
besteht also schon länger. Gut, dass sie sich endlich jemand vornimmt,
und zwar höchst eigenwillig und persönlich. Wie denn auch sonst?
Wir brauchen mehr Gedichte dieser Art aus der Wissenschaft; wir
brauchen überhaupt mehr Wissenschaft und mehr Gedichte. Wir sind
lyrisch und logisch. Unserer Logik gefällt die Lyrik.“
Zur Einstimmung eines der Gedichte des neuen Bandes von Gábor Paál
Schrödingers Ozean
Solange sich Wahrheiten
wie Wellen überlagern
bist du still und tief.
Dein Zustand, eine
komplexe Verschränkung
der möglichen Positionen.
Bis die Entscheidung
die Wellen branden lässt.
Dann wird es flach und laut.