Manlîchiu wîp, wîplîch man
Zur Konstruktion der Kategorien "Körper" und "Geschlecht" in der deutschen Literatur des Mittelalters (Internationales Kolloquium der Oswald von Wolkenstein-Gesellschaft und der Gerhard-Mercator-Universität Duisburg, Xanten 1997)
Ingrid Bennewitz, Helmut Tervooren
Die vielfältigen Repräsentations- und Inszenierungsformen des Körpers werden in jüngster Zeit gerade im methodischen Umfeld der „gender studies“ intensiv diskutiert. In welchem Ausmaß dies auch in der Literatur des Mittelalters der Fall ist, machen die Beiträge dieses Bandes deutlich.
Die Performität von „gender“ zeigt sich hierbei besonders in Texten, die das Motiv des Geschlechtertausches aufgreifen und damit Momente der Irritation und Instabilität in eine Literatur hineinbringen, die vordergründig durch strikte binäre Geschlechteroppositionen gekennzeichnet ist.