Medienkonzentration im Internet
Birge Kubala
Der Schwerpunkt der Arbeit liegt auf der Fusionskontrolle im deutschen und europäischen Kartellrecht. Hier werden zunächst die relevanten Medienmärkte im Internet detailliert dargestellt und bewertet. Produktdiversifizierung und Evolutionsdynamik führen zur Aufsplittung der Märkte. Das Bedarfsmarktkonzept kann deshalb nicht länger als unumstößliches Dogma begriffen werden.
Die Untersuchung weist nach, dass die Auswirkungen vertikaler und diagonaler Fusionen noch nicht hinreichend erforscht sind und in ihrem Gefährdungspotential oft überbewertet werden. Bei der Missbrauchsaufsicht stellt die Arbeit die kartell-, telekommunikations- und medienrechtlichen Zugangsansprüche zum Internet in den Vordergrund.
Im Rahmen der publizistischen Konzentrationskontrolle ordnet die Arbeit die diversen Internetdienste der Trias von Tele-, Mediendiensten und Rundfunk zu und analysiert die Sonderstellung des Internetrundfunks. Die Konvergenz von Inhalten und Übertragungswegen im Internet verleiht der bekannten Diskussion um die Zusammenfassung der kartell- und rundfunkrechtlichen Konzentrationskontrolle eine neue Dimension. Insbesondere wird die Annäherung beider Regelungsbereiche durch die Anerkennung von Rezipientenmärkten und die Schaffung eines neuen Marktbeherrschungskriteriums der intermediären Verflechtung favorisiert.
Für Medienunternehmen, Rundfunk- und Fernsehanstalten, Rechtsanwälte, Richter, Kartellbehörden.