»Meister und Schüler«
Lernen und Lehren im geistlichen Leben
Matthias Gössling, Roger Mielke, Helmut Schwerdtfeger, Sabine Zorn
„Groß zu lehren heißt, im Schüler Zweifel zu wecken, ihn zum Andersdenken auszubilden. Es heißt, den Jünger für die Abreise zu schulen“ so skizziert der Literaturwissenschaftler George Steiner die philosophische Pädagogik Friederich Nietzsches. Mit Blick auf den christlichen Glauben von Traditionsabbruch und dem Misslingen der Glaubensweitergabe zu sprechen heißt aber auch, sich den Ambivalenzen des Lehrens und Lernens zu stellen. „Nachfolge“ hieß der geistliche Bildungsprozess unter den Schülern des „Wandercharismatikers“ Jesus von Nazareth und diese Nachfolge war mehr als ein „Glaubenskurs“ oder ein Trainingsprogramm. Die Faszination der persönlichen Beziehung war vielleicht entscheidend, bis in das Versagen hinein, wenn wir an den Blickwechsel zwischen Jesus und Petrus am Wachtfeuer des Prätoriums in der Nacht des Verrats denken. Das Quatemberheft fragt, was sich gegenwärtig lernen lässt für das Lehren, und was sich lehren lässt für das Lernen auf dem geistlichen Weg?