Melanchthon und die Reformierte Tradition
Andreas J. Beck, Machiel A. van den Berg, Kees de Groot, Günter Frank, Matthias Freudenberg, Bruce Gordon, Johannes Hund, Martin H. Jung, Mathijs Lamberigts, Barbara Mahlmann-Bauer, Anthony Milton, Andreas Mühling, Tarald Rasmussen, Johannes Schilling, András Szabó, Zsombor Tóth, Henk van den Belt, Frank van der Pol, Antonie Vos, Günther Wassilowsky, Siegrid Westphal, David M. Whitford
Andreas J. Beck versammelt die Beiträge der internationalen wissenschaftlichen Tagung »Melanchthon und die Reformierte Tradition«, die vom 10.-12. November 2010 in Emden stattfand. Die Tagung wurde anlässlich Melanchthons 450. Todesjahres von der Johannes a Lasco Bibliothek Emden in Kooperation mit der Evangelisch-Theologischen Fakultät Leuven und der Europäischen Melanchthonakademie Bretten organisiert. Die einzelnen Beiträge stammen von Forschern aus Deutschland, den Niederlanden, Belgien, Frankreich, England und Ungarn und dokumentieren den bisher kaum erforschten, großen Einfluss Philip Melanchthons auf die reformierte Tradition. Einige Beiträge erörtern spezifische theologische Fragen, wie etwa das Verhältnis von Wort und Geist oder Freiheit und Wille bei Melanchthon. Andere Beiträge stellen größere Bezüge her, etwa zwischen Melanchthon und der reformierten Frömmigkeit oder der reformierten Scholastik. Außerdem thematisieren Beiträge Melanchthons Einfluss in Deutschland, der Schweiz, Frankreich, den Niederlanden und Ungarn thematisiert. Einige Beiträge zur Rezeption Melanchthons in der reformierten Tradition des 19. und 20. Jahrhunderts und ein Rückblick auf das Melanchthon-Gedenkjahr 2010 runden das Bild ab.Die beträchtliche Bedeutung Melanchthons für die reformierte Theologie, Frömmigkeit und Bildung zeigt sich nun deutlicher als in der bisherigen Forschung und stellt zugleich die einseitige Assoziation der reformierten Tradition mit Calvin in Frage. Melanchthon wirkte international über sein ausgedehntes Netzwerk mit Gelehrten und kirchlichen Leitern, seine Bildungs- und Universitätsreformen, seinen Schüler und sein überaus vielseitiges Schrifttum; er war der Lehrer Europas (Praeceptor Europae), nicht nur der Lehrer Deutschlands (Praecepter Germaniae).