Miró und Jarry
Ein Beitrag zur literarischen Rezeption in der bildenden Kunst
Riewert Ehrich
Joan MirJoan Miró (1893-1983) gehört zu den namhaften Künstlern des 20. Jahrhunderts, deren künstlerisches Selbstverständnis, Kunstauffassung und Werk durch die Auseinandersetzung mit dem sowie der pataphysischen Ästhetik des französischen Schriftstellers Alfred Jarry (1873-1907) in signifikanter Weise geprägt wurden. Die Studie zeichnet die lebenslange produktive Jarry-Rezeption des katalanischen Künstlers nach. Schon in den frühen 20er Jahren verdankt Miró seiner Beschäftigung mit Jarry den entscheidenden Impuls für den Wandel zu seinem surrealistischen Individualstil. Dessen liefert ihm später das Ikon für sein antifaschistisches Engagement gegen den Diktator Franco und führt schließlich zwischen 1966 und 1978 zu einer Reihe von Illustrationen zu Jarrys Drama wie auch zu ganz eigenen -Schöpfungen. Angesprochen wird ebenfalls die Ernennung Mirós zum «Transzendenten Satrapen» am . Dort hat er sich gemeinsam mit Max Ernst, Man Ray, J. Prévert, E. Ionesco, R. Queneau, B. Vian u.v.m. der von Jarry begründeten Pataphysik, seiner «Wissenschaft der imaginären Lösungen», gewidmet. Beigefügt ist die französische Fassung des Vortrages , den der Autor 1996 an der Pariser Sorbonne gehalten hat; der Vortragstext bildet den Ausgangspunkt für diese stark erweiterte und mit zahlreichen Illustrationen versehene Monographie.